Der Apostel Paulus schreibt an die Gemeinde in Tessalonich, dem heutigen Tessaloniki in Griechenland: "Den Geist löscht nicht aus. Prophetische Rede verachtet nicht. Prüft aber alles und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt."
Prüft alles und das Gute behaltet: Das ist die Losung für das Jahr 2025. Auch wenn Paulus diese Worte an eine Gemeinde im heutigen Griechenland schreibt, sind sie doch eine Ermahnung, die auch uns heute gilt. Wir werden aufgefordert, auch im Glauben, in der Religion unseren Verstand nicht auszuschalten. Wir hören so viel aus den Medien, von der Politik, aus der Kultur und auch aus der Religion, und wissen oftmals nicht, was wir glauben sollen.
Wir Christen haben hier eine verlässliche Richtschnur, für die wir sehr dankbar sein dürfen. Diese Richtschnur erlaubt es uns, das, was wir hören, zu prüfen. Sie erlaubt es uns, das Gute zu erkennen und vom Bösen zu trennen. Auf ihrer Basis können wir beurteilen, was wir für uns annehmen können und was wir eher meiden sollten.
Diese Richtschnur - sie ist das Doppelgebot der Liebe. Das Gebot, Gott zu lieben von ganzem Herzen und mit aller Kraft, und den Nächsten zu lieben wie uns selbst.
Wenn auf Tiktok oder Instagram oder Telegram zum Hass aufgerufen wird, wenn Gewalt angedroht wird oder die Mitschülerin gemobbt wird - dann befriedigt das vielleicht unsere Instinkte, entspricht aber nicht dem Doppelgebot.
Wenn in der Politik gefordert wird, Menschen auszugrenzen, Menschen Lasten aufzubürden, die sie nicht tragen können, Menschen in eine unsichere Zukunft auszuweisen - dann mag das aus der Sicht Weniger vorteilhaft sein, entspricht aber nicht der Liebe.
Wenn in der Religion zum Fundamentalismus aufgerufen wird und Andersgläubige verfolgt werden - dann stärkt das vielleicht das Gruppengefühl der "Rechtgläubigen", widerspricht aber dem Liebesgebot Gottes.
"Prüft alles und behaltet das Gute." Behaltet das, was der Liebe entspricht. Der Liebe zu Gott und der Liebe zu den Mitmenschen. Das ist es, was unser Heiland von uns erwartet. Das ist es, was Gott sich wünscht. Und das ist es, was Paulus meint, wenn er uns auffordert, zu prüfen und das Gute zu behalten.
Gehen Sie gesegnet durch das Jahr 2025, geleitet von Jesus Christus.
Ihr Prädikant Roland Schmitt-Hartmann